DIN 623-1-2015 Walzlager – Grundlagen – Teil 1: Bezeichnung, Kennzeichnung.
Diese Norm stellt ein System zum Bilden von vollständigen Normbezeichnungen für Wälzlager auf. Durch die Anwendung dieser Norm wird eine einheitliche Bezeichnung für die systematische Benennung und Identifizierung von Wälzlagern erreicht.
2 Normative Verweisungen
Die folgenden Dokumente, die in diesem Dokument teilweise oder als Ganzes zitiert werden, sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).
DIN 820-2, Normungsarbeit — Teil 2: Gestaltung von Dokumenten
DIN ISO 5593, Wälzlager — Begriffe und Definitionen
3 Aufbau der Bezeichnung
3.1 Allgemeines
Hierfür gelten die Festlegungen nach DIN 820-2. In Tabelle 1 sind alle zur vollständigen Bezeichnung gehörenden Angaben für Wälzlager enthalten.xVorund Nachsetzzeichen können über die genormten Zeichenfolgen hinaus ergänzt werden. Die Aussage der genormten Zeichenfolge muss dabei erhalten bleiben, sie darf nur ergänzt werden (Beispiel für erweiterte Käfignachsetzzeichen siehe 4.3.4.1.).
3.2 Benennung
Zum Bilden normgerechter Benennungen dienen die eingeführten Namen von Wälzlagerbauarten nach
DIN ISO 5593, die die Art des Wälzkörpers und die Laufbahngeometrie erkennen lassen, z. B. Rillenkugel- lager, Pendelrollenlager.
Um die Bezeichnung kurz zu halten, wird der in handelsüblichen Benennungen enthaltene Vorsatz “Radial” grundsätzlich unterdrückt.
Aus dem gleichen Grund werden Abkürzungen verwendet.
Die genormten Benennungen und deren Abkürzungen sind in Tabelle 3 aufgeführt.
3.3 Normnummer
In Tabelle 3 sind die Normnummern enthalten. Bei Bildung der Normbezeichnung wird nur die Norm-Hauptnummer angegeben.
3.4 Merkmale-Gruppen der Kurzzeichen
Hierzu gehören nach Tabelle 1:
Vorsetzzeichen
Basiszeichen
Nachsetzzeichen
Ergänzungszeichen
Die Reihenfolge innerhalb der Vorsetzzeichen und Basiszeichen ist wie in 4.1 und 4.2 dargestellt einzuhalten.
Die Reihenfolge der Nachsetzzeichen und Ergänzungszeichen kann abhängig von Lagerbauform und Ausführungsart variieren. Die in 4.3 abgebildete Reihenfolge sollte für Bestellungen angewendet werden,herstellerspezifische Abweichungen davon sind jedoch zulässig.
3.5 Gliederung
Zusammengehörige Zeichenblöcke können gegeneinander durch Leerstellen oder die grafischen Zeichen Mittelstrich (-), Schrägstrich (/), liegendes Kreuz (x) oder Punkt ( ) gegliedert werden.
4 Kurzzeichen
4.1 Vorsetzzeichen
4.1.1 Lagerteile
Durch Vorsetzzeichen werden Teile von vollständigen Wälzlagern bezeichnet:
K Käfig mit Wälzkörpern (Wälzkörperkranz, z. B. K 81110 für den Axial-Zylinderrollenkranz des AxialZylinderrollenlagers 81110)
Bei einigen Wälzlagerarten (z. B. Zylinderrollenlager, Kegelrollenlager) können auch die freien Ringe oder die Rollenkränze mit den nicht abziehbaren Ringen separat bestellt werden. Diese Teile werden durch folgende,vor das Basiszeichen gesetzte Vorsetzzeichen bezeichnet:
L freier Ring (z. B. LNU 419 für den Innenring des Lagers NU 419 oder LN 419 für den Innenring des Lagers N 419),
R Ring (Innen- oder Außenring) mit Wälzkörpersatz (z. B. RNU 419 für den Rollenkranz mit dem Außenring des Lagers NU 419 oder RN 419 für den Innenring mit Rollenkranz des Lagers N 419)
Die mit L und R bezeichneten Teile eines bestimmten Lagertyps ergeben ein vollständiges Lager. Dessen volle Funktionstüchtigkeit ist jedoch nur dann sichergestellt, wenn die Teile vom selben Hersteller geliefert  wurden. Falls der freie Ring aus mehreren Teilen besteht, z. B. aus Innenring und Bordscheibe beim Zylinderrollenlager NUP, gilt dementsprechend das Vorsetzzeichen L für den Innenring mit zugehöriger Bordscheibe.
4.1.2 Werkstoff
Innen-, Außenringe und Wälzkörper werden im Normalfall aus Wälzlagerstahl nach DIN EN ISO 683-17 hergestellt. Wälzlager aus nichtrostendem Stahl erhalten üblicherweise das Vorsetzzeichen S (z. B. S 6205) oder W (z. B. W 6205).
4.2 Basiszeichen
4.2.1 Allgemeines
Das Basiszeichen bezeichnet Art und Größe des Lagers. Es besteht in der Regel (Ausnahmen siehe unten) aus je einem Zeichen oder einer Zeichengruppe für:
Lagerreihe (siehe 4.2.2)
Lagerbohrung (siehe 4.2.3)
Der Aufbau des Basiszeichens ist in Tabelle 1 dargestellt.
Obenstehende Systematik gilt nicht für Nadel-Axialzylinderrollenlager, Nadel-Axialkugellager, Nadelhülsen,Nadelbüchsen, Radial-Nadelkränze, Axial-Nadelkränze und Axialscheiben. Hier setzt sich das Basiszeichen
zusammen aus Zeichen für:
Bauart
Charakteristische Abmessung(en)
Die entsprechende Aufbausystematik ist in Tabelle 5 dargestellt.DIN 623-1 pdf download.