DIN 4019-2014 Baugrund – Setzungsberechnungen.
8.3 Ermittlung durch Auswertung von Setzungsbeobachtungen
Die zur Durchfuhrung von Setzungsberechnungen erforderlichen Moduln sind vorzugsweise durch Riuckrechnung von Setzungsbeobachtungen an vergleichbaren Bauwerken oder Grundungskorpern und vergleichbaren Baugrundverhaltnissen zu gewinnen. Dabei sind fur die Ruckrechnung der Moduln und fur die Setzungsberechnung die gleichen mechanischen Modelle Zu verwenden. Die ruckgerechneten Moduln werden mit Em bezeichnet. Auf der Grundlage dieses Moduls Em ist der RechenmodulE fur dieSetzungsberechnung nachvollziehbar festzulegen.
8.4 Ermittlung aus Laborversuchen
Im Labor emittelte Kennwerte von Boden sind fur die Festlegung von E* mit Erfahrungen zu vergleichen und gegebenenfalls entsprechend zu modifizieren. Als Naherung darf E*≈Es angesetzt werden. ANMERKUNG 1 Bei nichtbindigen Boden konnen aus dem Baugrund Bodenproben von hinreichender Probengite, an denen die Bestimmung der Bodensteifigkeit im Labor zuverlassig ausgefuhrt werden konnte, nur in Ausnahmefallen gewonnen werden.
ANMERKUNG2 Bei bindigen Boden hangt die Aussagekraft der im Labor ermitelten Moduln von der Gute der entnommenen Bodenproben, von der Probenbehandlung im Labor sowie von einer Versuchsdurchfuhrung ab, die die Vorgeschichte des Bodens und die Bedingungen des Anwendungsfalls bericksichtigt (siehe DIN 18135 und DIN 18137-1).
8.5 Ermittlung aus Feldversuchen
Der Rechenmodul E* darf aus den Ergebnissen von Feldversuchen emittelt werden. Analog zur Vorgehens- weise bei Laborversuchsergebnissen ist eine Plausibilitatskontrolle anhand von Erfahrung durchzufuhren, gegebenenfalls ist eine Anpassung der Werte fur die Setzungsberechnung vorzunehmen. Plattendruckversuche sind in der Regel fur die Bestimmung von E* nicht geeignet.
8.6 Ermittlung aus empirischen Beziehungen
Der Rechenmodul E* darf mit Hilfe von emprischen Beziehungen emittelt werden.
8.7 Auswahl der maBgebenden KenngroBen fur die Zusammendrickbarkeit
Als maBgebende Werte sind vorsichtige Schatzwerte des Mittelwerts oder Grenzwerte jeweils fur den betreffenden Boden und Spannungsbereich zu wahlen. Bei groBer Schwankungsbreite bzw. geringer Datenbasis solten fur die KenngroBen jeweils ein oberer und ein unterer Wert verwendet werden, um maximale und minimale Verformungen abzuschatzen.
9 Setzungseinflusstiefe
Zur Berechnung der Setzung ist die Zusammendrickung des Bodens bis zur Setzungseinflusstiefe Ig zu bericksichtigen.
Die fur die Setzungsemitung maBgebende Setzungseinflstiefe darf in der Tiefe angenommen werden, in der die lotrechte Zusatzspannung aus der mittleren setzungswirksamen Belastung 20 % der wirksamen lotrechten Ausgangsspannung des Bodens betragt.
Fur die Setzungsberechnung darf die Setzungseinflusstiefe als konstante GroBe fur die gesamte Flache betrachtet werden. Bei einer gleichformig belasteten Flache darf die Ermittlung im kennzeichnenden Punkt vorgenommen werden. Bei einer ungleichmaBig belasteten Flache ist es zulassig, fuir die Ermittung der Setzungseinflusstiefe von einer gleichmaBig vereilten Ersatzbelastung auszugehen.
Bei Gruppen von Fundamenten sind die Spannungsanteile aller Fundamente fur die Ermitlung der Setzungseinflusstiefe zu uberlagern. Die Fundamentgruppe darf auch vereinfachend zu einem idealisierten Einzelfundament zusammengefasst werden.
Sind unterhalb der so bestimmten Setzungseinflustiefe noch stark zusammendruckbare Schichten vorhanden, gilt das 20%-Kriterium nicht. Der Einfuss dieser Schichten auf die Setzung ist zu untersuchen.DIN 4019 pdf download.