DIN EN 1902-2015 Klebstoffe – Prüfverfahren für Klebstoffe für Boden- und Wandbeläge – Zeitstand-Scherversuch; Deutsche Fassung EN 1902:2015.
1 Anwendungsbereich
Diese Europäische Norm legt ein Prüfverfahren fest, das die Haftung von Boden- oder Wandbelägen bewertet, die mit einem vorgegebenen Substrat verklebt und einer Langzeit-Scherbeanspruchung ausgesetzt sind. Die Benennung „Wandbelag“ umfasst keine Art von Papier-Wandtapeten.
2 Normative Verweisungen
Die folgenden Dokumente, die in diesem Dokument teilweise oder als Ganzes zitiert werden, sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).
EN 923:2005+A1:2008, Klebstoffe — Benennungen und Definitionen
EN 1067, Klebstoffe — Untersuchung und Vorbereitung von Proben zur Prüfung
EN ISO 15605, Klebstoffe — Probenahme (ISO 15605)
EN ISO 10365, Klebstoffe — Bezeichnung der wichtigsten Bruchbilder (ISO 10365) ISO 554, Standard atmospheres for conditioning and/or testing — Specifications
3 Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die Begriffe nach EN 923:2005+A1:2008 und die folgenden Begriffe.
3.1 Belag
elastischer oder textiler Boden- oder Wandbelag
3.2 Klebstoff für Beläge
Klebstoff, der bestimmt ist, zwischen Boden- und Wandbelägen und unterschiedlichen Substraten feste und dauerhafte Klebungen zu bilden
4 Kurzbeschreibung
Die Verbundfestigkeit einer Boden- oder Wandbelag/Klebstoff-Kombination wird unter einer statischen Scherbeanspruchung bewertet, indem die Zeit aufgezeichnet wird, nach der sich geklebte Prüfstreifen vom Substrat trennen.
5 Prüfeinrichtungen und Materialien
5.1 Zahnspachtel (Zahnform, siehe Bild 1), dessen Maße a, b und c vom Klebstoffhersteller festgelegt werden.
5.2 Rolle, (60 ± 5) mm breit, mit (90 ± 5) mm Durchmesser, (3,50 ± 0,05) kg Gesamtmasse und einem Handgriff unter 90° zur Achse (Beispiel, siehe Bild 2).
5.3 Anordnung, in der fünf Prüfplatten, auf die jeweils ein Prüfstreifen des Boden- oder Wandbelags geklebt ist, senkrecht befestigt werden können (Beispiel siehe Bild 3).
5.4 Klemmen, die an jedem Prüfabschnitt so zu befestigen sind, dass eine Last in Form von
Gewichtsstücken angebracht werden kann. Die Klemmen mit Halterungen für die Gewichtsstücke müssen eine Masse von (2,00 ± 0,01) kg haben und so konstruiert sein, dass weitere 2,0-kg-Gewichtsstücke senkrecht angehängt werden können (siehe Bild 3 als Beispiel für eine Klemmenanordnung und Bild 4 als Beispiel für eine Klemme mit Halterung für Gewichtsstück).
5.5 Automatisierte Beobachtungseinrichtung, empfohlen, wenn Adhäsionsbruch auftritt.
5.6 Grundierung, falls anwendbar.
5.7 Prüfbelag, für jede Klimatisierungsfolge fünf Prüfstreifen mit den Maßen 120 mm × 50 mm, wobei die
lange Seite in Fertigungsrichtung des Belags zu verlaufen hat, wenn diese erkennbar ist; die Prüfstreifen
müssen mindestens 10 mm von der Belagkante entfernt entnommen werden.
5.8 Prüfplatte, für jeden Prüfstreifen eine unbeschichtete faserverstärkte Zementplatte, voll verdichtet und im Autoklaven behandelt. Für jede Lagerungsfolge fünf faserverstärkte Zementplatten mit einer Länge von etwa 100 mm und einer Dicke von etwa 8,0 mm. Die Breite beträgt (50,0 ± 0,5) mm.
ANMERKUNG In Abhängigkeit von der Herkunft der faserverstärkten Zementplatten unterscheiden sich die
Oberflächen manchmal hinsichtlich Glanz, Absorptionsvermögen und Festigkeit. In diesem Fall ist es wichtig, eine vorläufige Bewertung der Platten vorzunehmen (d. h. Schälversuche), um die für die Prüfung zu bevorzugende Seite zu identifizieren. Die zu bevorzugende Seite wird in dieser Norm als obere Seite des Substrats bezeichnet.
Falls bei der vorläufigen Bewertung ein Bruch des Substrates überwiegt, ist die Verwendung einer geeigneten Grundierung bei der Prüfung zulässig.DIN EN 1902 pdf download.