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DIN 2331-2019 Begriffssysteme und ihre Darstellung. 4 Begrifssysteme 4.1 Allgemeines DIN 2330 und DIN 2342 legen grundlegende Verfahren und Begrife fest, die zur Erstellung von Begriffs systemen notwendg sind. Ein wesentiches Verfahren der Terminologiearbeit besteht darin, Begrffe unter bestimmten Gesichtspunkten zusammenzustellen und zu ordnen. Dies ist eine notwendige Voraussetzung fur die Erarbeitung von Begrifisfeldern. Werden dariber hinaus die Begriffsbeziehungen spezifiziert, entstehen daraus Berlfssysteme. Darin hat jeder Begriff eine bestimmte Position, die seine Beziehung zu den anderen Begriffen des Systems fetlegt. Ein Begrifssystem kann visuell dargestellt werden. Ein Begrfssystem dient der Ordnung von Wissen und der Dartellung der begrifichen Strukturen eines Fach- oder Themengebiets. Es ist damit nicht nur aus Sicht der Terminologiearbeit, sondern auch fur die Klarung der begriflichen Zusammenhiange des jeweiligen Fachgebiets ein wichtiges Hilfsmittel. Es ist 2 beachten, dass Begrfssysteme fach- und kulturabhangig sind und entsprechend unterschiedlich aufgebaut sein konnen. Deswegen ist ihre explizite Modellierung auch beim Vergleich von Begrffen bei der inter- disziplinaren oder mehrsprachigen Terminologiearbeit und beim 0bersetzen eine wichtige Voraussetzung zur Ermittlung und Prifung von Aquivalenten sowie zur ldentifikation kulturspeinscher Begrifs unterschiede, aberschneidungen und terminologischer Licken. F0r eine zielgerichtete berifsorientierte Suche sowie fur die Formulierung von Definitionen liefern Berissysteme die notwendigen Informationen zu den passenden uberund untergeordneten Begriffen. Beim Aufbau von Begrfssystemen slten folgende Kriterien efillt sein: -Eindeutigkelt: die Einordnung jedes einzelnen Begrifs ins System ist eindeutig erkennbar; -Verstandlichkeit: der Aufbau und de Ordnung des Begrfssystems ist fir de Zlelgruppe verstandlich; Erganzbarkelt: begrifiche Verlinderungen bzw. neue Begrife lassen sich ohne groBeren Aufwand einfugen. Wie Berifssysteme gehoren auch Klassifikationen, Taxonomien, Thesauri und Ontologien zu den Wissens organisationssystemen (Knowledge Organisation Systerms). Die Obergainge zwischen ihnen sind flieBend und ihre Benennungen werden im Sprachgebrauch oft nach pragmatischen Gesichtspunkten gewahlt. Klassifikationen und Taxonomien sind systematische Anordnungen von Klassen, Kategorien oder anderen logischen Konstrukten, die nach bestimmten Kriterien und Ordnungsprinzipien hierarchisch geordnet sind. Sie werden meist zur Einteilung eines groBeren Gebietes in thematische Bereiche verwendet und gehen nicht immer hinunter bis auf die Ebene der einzelnen Begriffe. Thesauri sind geordnete Zusammen- stellungen von Begriffen und thren vorwlegend natrlichsprachigen Bezelchnungen; sie werden in elnem Dokumentationsgebiet zum Indexieren, Speichern und Wiederauffinden benutzt. Ontologien werden vor allem im Bereich der Informatik zur Reprasentation und Modellierung von wissen benutzt. Zielsetzung beim Aufbau von Ontologlen ist die Anwendung automatischer Verfahren zur Schlussfolgerung oder weiteren Wissensgenerierung aus den erzeugten Strukturen. 4.2 Arten von Begriffsbeziehungen Konstituierend fir Begifssysteme sind Begriffe und die Beziehungen zwischen ihnen. Von besonderer...

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