DIN 53579-2015 Prüfung weich-elastischer Schaumstoffe – Eindrückversuch an Fertigteilen.
4 Probekörper
4.1 Form Als Probekörper gelten die Formteile in der jeweils vorliegenden Form.
4.2 Anzahl Die Anzahl der Probekörper ist zu vereinbaren.
4.3 Vorbereitung Das Material darf frühestens 72 h nach Herstellung geprüft werden. Eine reduzierte Reifezeit von 16 h bzw. 48 h ist jedoch zulässig, wenn nachgewiesen werden kann, dass die mittleren Ergebnisse zu diesen Zeitpunkten weniger als ± 10 % von den 72-h-Werten abweichen. Das Prüfen ist entweder nach 16 h oder nach 48 h zulässig, wenn bei dem gewählten Zeitpunkt das genannte Kriterium erfüllt wird. Vor der Prüfung müssen die Probekörper ohne Verformung und verspannungsfrei mindestens 16 h in einem der folgenden Normalklimate nach DIN ISO 23529 konditioniert werden:
(23 ± 2) °C, (50 ± 5) % relative Luftfeuchte;
(27 ± 2) °C, (65 ± 5) % relative Luftfeuchte. Diese Konditionierungszeit darf den Schlussteil des auf die Herstellung folgenden Zeitabschnittes darstellen.
5 Geräte
5.1 Prüfgerät Das Prüfgerät muss geeignet sein, Probekörper zwischen einer unterstützenden Fläche und einem Eindrückstempel mit einer gleichförmigen Geschwindigkeit einzudrücken und dabei die Eindrückkraft und den Eindrückweg zu messen. Die Kraftmesskette muss den Vorgaben der Klasse 1 nach DIN EN ISO 7500-1 entsprechen. Die Messeinrichtung für den Eindrückweg muss in der Lage sein, den Eindrückweg mit einer Messunsicherheit von besser oder gleich ± 0,1 mm zu bestimmen. Die Verformung der lasttragenden Elemente des Prüfgeräts ist dabei zu berücksichtigen und ggf. zu kompensieren (siehe Anhang A).
5.2 Prüfunterbau Die Probekörper müssen auf der unterstützenden Fläche entsprechend der Befestigung in der Praxis mit einer geeigneten Vorrichtung angebracht werden können. In der Regel wird dies durch einen starren Unterbau erreicht. Sind im Formteil Aussparungen (Kammern, Bohrungen und ähnliche Unterseitenprofilierungen) angebracht, so werden diese nicht ausgefüllt, sofern diese auch in der Praxis nicht ausgefüllt werden. Die Prüfunterlage ist so auszurichten, dass die Kraft axial zum Kraftaufnehmer wirkt und die Messgenauigkeit des Kraftsensors durch Querkräfte nicht über die geforderten Grenzen hinaus beeinträchtigt wird. Die Prüfunterbauten sind zwischen allen Beteiligten abzustimmen oder müssen baugleich sein.
5.3 Eindrückstempel
Die unterschiedliche Gestaltung der zu prüfenden Formteile sowie die Vielfalt der in der Praxis gestellten Anforderungen machen häufig der jeweiligen Prüfsituation angepasste Eindrückstempel erforderlich. Die in Tabelle 1 und Bild 1 aufgeführten bzw. dargestellten Eindrückstempel haben sich in den unterschiedlichsten Prüf- und Praxisfällen bewährt. Aus ihnen ist für den jeweiligen Einzelfall der geeignete zu wählen. Die Oberfläche des Eindrückstempels ist blank und muss einem Rauheitswert Rz von 25 µm nach DIN EN ISO 1302 entsprechen.DIN 53579 pdf download.